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gefördert durch:
Bundesamt für Naturschutz
mit Mitteln des:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg

letzte Änderung:
19.09.2006
Projektgebiet / Teilgebiet Belchen

Teilgebiet Belchen

Größe: 1.921 ha
Gemeinden: Aitern, Böllen, Münstertal, Neuenweg, Schönenberg, Wieden
Schutzstatus: zum großen Teil Naturschutzgebiet seit 1949 (erweitert 1993)

 

Kurzcharakteristik
Der Belchen ist mit 1414 m die dritthöchste Erhebung im Schwarzwald. Von nicht Wenigen wird er als der schönste Berg des Schwarzwaldes bezeichnet. ( – was ja auch richtig ist!)
Nach der Erweiterung im Jahr 1993 nimmt das Schutzgebiet inzwischen eine Fläche von 16 km² ein. Der markante Berg besteht aus Gesteinen des kristallinen Grundgebirges sowie aus Sedimenten und Vulkaniten des Erdaltertums. Die Eiszeit hat hier wesentlich weniger auffällige Spuren hinterlassen als etwa am Feldberg oder im Gletscherkessel Präg.

Lebensräume
Weite Bereiche des Südhanges sowie die Belchenkuppe sind waldfrei. Auf den ausgedehnten Borstgrasrasen weiden Schafe, während Rinder auf den tiefer gelegenen Flügelginsterweiden vorkommen.

Auf den Magerweiden des Belchen kommen sehr seltene Pflanzenarten vor, die landesweit hier ihren einzigen Wuchsort haben und an die Tier- und Pflanzenwelt der Alpen erinnern. Bemerkenswert sind auch die artenreichen Schmetterlings- und Heuschreckenvorkommen.

Der Wald bildet in Gipfelhöhe und am Belchen-Südhang einen nahezu geschlossenen Kranz hochwertiger Bestände und schließt den einzigen Bannwald des Belchengebiets ein. In Baden-Württemberg sind Bannwälder Totalreservate, in denen jegliche Nutzung per Rechtsverordnung verboten ist. Bannwälder dienen zusätzlich der wissenschaftlichen Forschung und sind Rückzugsgebiete für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Der Belchen-Nordhang ist ebenfalls bewaldet. Verschiedene Waldtypen bilden zusammen mit lichten Felspartien, Gesteinshalden und Lawinenrinnen ein vielfältiges Mosaik.

Arten

Scheuchzers Glockenblume
(Campanula scheuchzeri)
Scheuchzers Glockenblume kommt auf den Magerweiden des Belchen und des Feldbergs regelmäßig vor und ist zusammen mit dem Schweizer Löwenzahn eine der kennzeichnenden Pflanzenarten der beweideten Borstgrasrasen. Beide Arten können nur durch eine regelmäßige und extensive Beweidung des Grünlands in Baden-Württemberg erhalten werden. Eine Düngung der Weideflächen lässt diese seltenen und gefährdeten Arten genauso verschwinden wie ein Ausbleiben der Beweidung.
Kolkrabe (Corvus corax)
Der Kolkrabe ist unser größter heimischer Singvogel und kann regelmäßig am Belchen-Südhang beobachtet werden. Er wird bis zu 64 cm groß und hat eine Spannweite von bis zu 120 cm. Die Horste werden in Felswänden und auf hohen Bäumen angelegt. Als vermeintlicher Jagd- und Landwirtschaftsschädling wurde er früher intensiv verfolgt. Abschuss, Schlagfallen und Giftköder dezimierten die Bestände erheblich, so dass er kurz vor dem Aussterben stand. Heute haben sich die Bestände im Schwarzwald einigermaßen erholt.

Leitbild (Schwerpunkte der Landschaftsentwicklung)
  • vielfältige, naturnahe Wälder mit Felsmassiven, Blockhalden und Lawinenbahnen mit zum Teil einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt
  • subalpine Insel mit Eiszeitrelikten der Pflanzen- und Tierwelt
  • extensiv genutzte Hochlagen- und montane Weidbuchen-Weidelandschaft

Maßnahmen
In den vergangenen 60 Jahren fand auf der Belchenkuppe eine Beweidung mit Schafen statt. Früher weideten hier Hinterwälder Rinder, wie alte Postkarten belegen. Im Rahmen des Projektes soll die Rinderbeweidung wieder eingeführt werden.
Am Belchen-Nordhang stellen der Käferbefall des Waldes und die Gämsen ein ernsthaftes Problem dar. Der Borkenkäfer hat große Waldbestände vernichtet, gleichzeitig hat sich dort der seltene Dreizehenspecht angesiedelt, der sich ausschließlich von Borkenkäfern ernährt.

Die Gämsen weiden gerne auf den Weideflächen. Durch Störungen in den Morgen- und Abendstunden durch Besuchergruppen werden sie in den Wald gedrängt, wo sie die jungen Bäume verbeissen, so dass sich die Entwicklung des Waldes stark verzögert. Deshalb werden junge Bäume mit Drahthosen geschützt. Eine verstärkte Bejagung der Gämse wird bereits durchgeführt.

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